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Eigene Versuche

Der Heukorb soll es ermöglichen, auch leichtfuttrigen Pferden Heu ad libitum anzubieten. Hierzu machen wir immer wieder interessante Beobachtungen und möchten an dieser Stelle auch detaillierte Versuche beschreiben.

1. Ad lib Heufütterung - geringerer Heuverbrauch, je langsamer die Pferde fressen?

Ich habe im März 2017 eine interessante Feststellung gemacht, die ich mir noch nicht ganz erklären kann, die aber sehr positiv ist.

Zum Hintergrund so viel: ich habe seit fünf Jahren dieselben Pferde in der Herde: einen Chefwallach, 1.70m, sehr sportlich unterwegs, 40% Vollblüter, normalfuttrig. Er könnte mit einer offenen Heukammer leben und wäre nie zu dick, da er immer vernünftig im Fressverhalten ist. Seine drei Freibergerstuten, die nie ein "satt" kannten, immer nur "leer", sind extrem leichtfuttrig und immer grenzwertig zu dick, da sie auch nur wenig geritten werden (wir haben keine Halle und sind alle nur Freizeitreiter).

Unser Heu kommt immer vom selben Lieferanten (der hier auch eine große Pferdeklinik beliefert). Ich habe den Zuckergehalt nie untersuchen lassen, da er diverse verschiedene Wiesen hat und ich hier im Münchener Süden überhaupt froh sein kann, gutes Heu zu bekommen. Er liefert das Heu immer genau abgewogen, so dass ich den Heuverbrauch zuverlässig berechnen kann.

Gefüttert habe ich bis letztes Jahr zeitgesteuert. Die Pferde hatten sechs Fresszeiten am Tag, Dauer zwischen 30 - 50 min, und fraßen dabei ausschließlich durch ein Netz mit 3 cm Maschenweite.

Durchschnittlicher Heuverbrauch im Winterhalbjahr: 43 kg. Ich wiege nie täglich ab, sondern berechne den Verbrauch alle ca sechs Wochen, wenn die neue Lieferung  kommt.

Seit Anfang letzten Jahres füttere ich die Stuten nur noch aus den von mir entwickelten Heukörben mit einer Maschenweite von 3 cm, bei denen die Fresszeit noch mal deutlich langsamer ist als bei dem Fressen aus einer Raufe, die mit einem 3 cm Netz abgedeckt ist. Die Heukörbe hängen frei schwingend an einem Heu-to-go und werden, je nach Koppelzeiten, ein bis zwei Mal täglich gefüllt, so dass sich fast eine 24 Stunden Heufütterung ergibt. Der Chefwallach bekommt dazu meistens 3 Mal täglich noch eine Extraportion loses Heu.

Lange Rede, kurzer Sinn:

Obwohl wir hier in Oberbayern den kältesten Winter seit Jahren hatten, lag unser Heuverbrauch für alle vier Pferde in der Zeit vom 10.11.2016 bis 23.03.2017 bei 31,5 kg täglich. Wenn ich jetzt noch abziehe, dass die kurzen Heupartikel nach unten aus den Heukörben herausfallen und nicht mehr gefressen werden, komme ich zu dem Ergebnis, dass meine vier Pferde durch die veränderte Fütterung von 43 kg am Tag jetzt bei 31 kg am Tag sind. Die Figur der Pferde entspricht etwa der der Vorjahre, die Heufresszeit wurde aber von ca 4 – 4,5 Stunden auf ca 14 – 16 Stunden erhöht.

Kann es also tatsächlich sein, dass die Pferde beim langsamen Fressen so viele Kauschläge machen, dass im Gehirn die Meldung ankommt: "satt", und meine nimmersatten Pferde dann freiwillig aufhören zu fressen? Oder verwertet der Pferdekörper die Nährwerte besser, wenn sie ihm langsamer und gleichmäßiger zugeführt werden?

 

2. Studie zur Gesamtfresszeit von einem Kilo losem Heu an nicht spürbar hungrigen Pferden (Heukörbe Gala ad libitum).

Versuchsteilnehmer:
Pegasus, bayr. Warmblut, 11 Jahre alt, Stockmass 1.70m, Herdenchef
Gwendoline, Freiberger, 14 Jahre alt, Stockmass 1.51m, Leitstute
Galine, Freiberger, 5 Jahre alt, Stockmaß 1.49m, Tochter von Gwendoline
Fanny, Freiberger, 9 Jahre alt, Stockmass 1.51m, rangniedrigste Stute, wenn Gwendoline bei Galine ist. Ansonsten steht sie im Rang über Galine.

Letzte Zahnkontrolle aller vier Pferde am 25.08.2015. Alle Zähne waren tadellos. Daher gehen wir auch jetzt davon aus, dass dem noch so ist.

Versuchszeit und Ort: 31.01.2016. Ab 8 Uhr. 2 Grad, nasskalt, Schneefall über Nacht. Oberbayern.

Zustand: Pferde haben noch wenig Heu in einem Heukorb (zwei Heukörbe sind komplett leer), haben einen gut halbvollen Strohkorb und einen Fressplatz, an der es Heu mit einem 3 cm Netz überdeckt gibt. An dem steht Fanny und frisst.

Normalerweise gäbe es jetzt: für die Stuten eine Handvoll Hafer und Mineralfutter, für Pegasus 1 kg Hafer, Mineralfutter und ca 1 kg Luzernecobs aus umgehängten Eimern.
Keines der Pferde scheint hungrig. Drei warten in der Nähe der Futterkammer auf den Hafer, Fanny frisst weiter an dem Fressplatz. Kein Pferd scharrt oder bettelt.

Vorbereitung: vier abgetrennte Bereiche schaffen, für je ein Pferd (Stallgasse, angrenzender Stall, 2 getrennte Bereiche im Freien vor dem Stall).
vier Heusäcke mit je genau einem Kilo Heu füllen.

8:43h Die Pferde und dann sofort das Heu verteilen.

Foto1 8:43h. Links oben Pegasus, rechts Fanny, links unten Gwendoline, rechts Galine.

8:50h Video 1: nach sieben Minuten haben Gwendoline und Galine noch nicht einmal herumgeschaut (kein Heuhalm neben dem Heusack), Fanny hat etwas Heu verteilt und Pegasus schaut viel rum, läuft umher und schaut aus dem Fenster. Er kann seine drei Stuten alle sehen.
9:03h Video 2: nach 20 Minuten schauen Gwendoline  und Galine kauend umher, Fanny frisst konzentriert und Pegasus scheint nicht mehr hungrig. Er steht am Eingang und schaut entspannt durch die Gegend.
9:05h Video 3: nach 22 min frisst Pegasus wieder, die anderen auch. Von den Stuten hat sich keine bewegt, aber sie schauen mehr umher.

Foto2 9:11h, nach 28 Minuten. Reihenfolge wie oben.

9:12h Fannys Heusack ist nach 29 min leer.
9:13h Galines Heusack ist ebenfalls leer.

9:14h Video 4: Nach 31 Minuten sammelt Fanny die letzten einzelnen Halme vom Boden, Galine sammelt auch nur noch vom Boden das letzte verteilte Heu, Gwendoline hat noch einen letzten Rest im Heusack und Pegasus Heusack scheint halb voll.

9:15h Auch Gwendoline ist fertig, nach nur 32 Minuten.

Pegasus Heusack hat nach 45 Minuten noch 200 g Inhalt.

Ergebnis: die Stuten brauchen für 1 kg loses Heu, obwohl sie nicht merklich hungrig sind, nur zwischen 29 und 32 Minuten. Pegasus frisst deutlich langsamer, schaut viel umher und wandert im Stall herum. Er hat nach 45 min nur 800 g Heu gefressen.

 

2. Studie zur Fressmenge aus den Heukörben bei hungrigen Pferden

Versuchsteilnehmer: wie oben

Versuchszeit und Ort: 04.02.2016. Ab 8 Uhr. -2 Grad, leichter Schneefall, gefühlt sehr kalt.

Zustand: Pferde haben seit ca 2 - 3 Stunden kein Heu mehr in den Heukörben. Der Strohkorb  ist immer noch halb voll.

Alle Pferde sind spürbar hungrig, Pegasus treibt die Stuten vor sich her, und sie stehen vor der Heukammer, als ich die Heukörbe fülle.

Vorbereitung: vier abgetrennte Bereiche schaffen, für je ein Pferd. Vier Heukörbe mit je genau drei Kilo Heu füllen.

8:30h Die Pferde und dann sofort die Heukörbe verteilen. Gwendoline (hinten am Gestell) und Fanny (unter dem Vordach) stehen an ihren Lieblingsplätzen. Pegasus habe ich nach vorne gestellt, damit er alle (außer Fanny) sehen kann und zum Wasser gehen kann.

8:50h. Die Stuten fressen eifrig, einzig Pegasus scheint grantig. Er bekommt normalerweise morgens sein Heu lose aus der Futterluke. Obwohl er das lose Heu oft freiwillig verlässt, um mit den Mädchen aus einem Heukorb zu fressen, ist es ihm nicht recht, jetzt hier alleine an einem Heukorb zu stehen.

9:16h Pegasus geht erstmals zum Wasser. Läuft dann auf dem Sandplatz umher und möchte sichtlich zu den Stuten. Er steht eine Weile unschlüssig und beginnt um 9:30h wieder zu fressen.

9:45h Die Stuten fressen ohne Pause, Pegasus dagegen schaut viel umher und scheint nicht glücklich mit der Situation.

9:52h Pegasus geht wieder zum Wasser und steht länger auf dem Sandplatz. Fanny hat, genauso wie Galine, etwas weichere Bollen als sonst, was ich als Zeichen leichter Unruhe auf die ungewöhnliche Trennung deute.

11:00h Pegasus und Galine stehen schlafend, Fanny frisst noch und Gwennie möchte zum Wasser. Kurz darauf beenden wir den Versuch. Die Pferde kommen anschließend auf die Koppel, wo sie etwa eine Viertelstunde lang herumrasen und den Laufweg zu einem Acker umpflügen. Sie scheinen ihren ganzen Unmut herauszulassen.

Gefressene Menge in 2,5 Stunden:

Pegasus:750g.
Fanny: 2300g
Gwendoline: 2600g
Galine: 2500g

Ergebnis: die Stuten fressen 1 kg Heu pro Stunde aus dem Heukorb, Pegasus nur 280 g.

Der Heukorb verlängert die Fresszeit also im Vergleich zu losem Heu um 100%.

Engmaschige Heunetze von 3 cm verlängern gem. verschiedenen Studien nur um 25 - 30% (s. Seite "med. Wissen").

 

 

 

 

 

 

 

Weitere Informationen über unsere Pferde finden sich auf unseren Seiten www.laufstall-hollergarten.de und www.galine.de. Außerdem betreiben wir www.geliebtes-pferd.de und www.spielzeugversand.de .